Sardinien für Geschichtsinteressierte: Die vergessenen Römerstraßen und byzantinischen Spuren

 Sardinien für Geschichtsinteressierte: Die vergessenen Römerstraßen und byzantinischen Spuren

Sardinien ist für viele ein Synonym für Strände, Felsenbuchten und türkisfarbenes Wasser. Klar, das ist die Postkarte. Aber wer ein bisschen tiefer gräbt, stößt auf eine Insel, die zwischen den Schichten der Jahrtausende noch erstaunlich viel zu erzählen hat. Manchmal wortwörtlich unter den Füßen – alte Straßen, Pflastersteine, Bruchstücke von Bauwerken. Keine überlaufenen Hotspots, sondern stille Relikte, die man fast übersieht, wenn man nicht weiß, wonach man schaut.

Römerstraßen, die keiner mehr benutzt

Die Römer bauten Straßen, damit ihre Legionen zügig durch das Reich marschieren konnten. Auch Sardinien wurde durchzogen von einem Netz aus viae publicae. Heute liegen diese Wege oft irgendwo zwischen Schafweiden und kleinen Dörfern, teilweise überwuchert, teilweise noch erstaunlich intakt. Ein Beispiel: Die Verbindung zwischen Cagliari und Porto Torres. Teile der Pflasterung sind noch sichtbar – keine glattpolierten Touristenattraktionen, eher bröckelige Zeugnisse, die man fast zufällig entdeckt.
Wer also beim Wandern plötzlich über gleichmäßig gesetzte Steine stolpert: kein Zufall, sondern ein 2000 Jahre alter Straßenbelag.

Byzantinische Spuren, leiser als gedacht

Nach den Römern kamen die Byzantiner. Und mit ihnen kleine Kirchen, Mosaikreste, Friedhöfe. Keine monumentalen Basiliken wie in Ravenna, sondern eher zurückhaltende Bauwerke, die fast unscheinbar wirken. In Orten wie San Giovanni di Sinis bei Oristano oder in der Nähe von Fordongianus findet man noch Überreste, die von dieser Zeit erzählen. Manchmal steht man in einer Kirche aus dem 6. Jahrhundert und hört außer dem Wind rein gar nichts. Und genau das macht den Reiz aus.

Warum das spannend ist

Wer Geschichte liebt, findet hier nicht die klassischen, touristisch überinszenierten Monumente. Sardinien erzählt seine Vergangenheit stiller. Fast nebenbei. Ein alter Pflasterstein neben einer modernen Landstraße. Ein byzantinisches Taufbecken in einem Dorf, das sonst niemand kennt. Für viele mag das unspektakulär wirken – für andere ist es genau das, was es besonders macht. So etwas wie ein Blick in die Fußnoten der Antike.

Praktischer Hinweis

Wer sich auf diese Spurensuche einlässt, sollte Zeit mitbringen. Gute Karten helfen, manchmal auch ein Gespräch mit den Einheimischen – die wissen oft mehr als jedes Schild. Und: festes Schuhwerk. Die alten Straßen sind nicht dafür gebaut, dass man sie in Sandalen entlangspaziert.


Meta-Beschreibung:
Sardinien für Geschichtsinteressierte: Entdecken Sie vergessene Römerstraßen und byzantinische Relikte abseits der bekannten Touristenpfade – stille Zeugnisse vergangener Zeiten.

Labels: Sardinien, Römerstraßen, byzantinische Geschichte, historische Orte, Archäologie, Reisen, Kultur, Italien

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die 20 größten italienischen Designer in Mailand: Eine Hommage an die Modehauptstadt

Leitfaden für Blogger und Influencer: Wie man mit Themen über Italien Traffic generiert

Silvester in Italien: Ein Fest der Farben, Familie und Traditionen