Die mysteriösesten Orte Italiens – Teil 5: Der Monsterpark von Bomarzo
Die mysteriösesten Orte Italiens – Teil 5: Der Monsterpark von Bomarzo
Reise-Tagebuch, Latium, früher Herbst
Wenn man Italien denkt, fallen einem oft historische Städte, Weinberge oder Küsten ein. Bomarzo? Kaum jemand kennt es. Und doch – dieser Ort hat etwas, das einen so schnell nicht mehr loslässt: den Parco dei Mostri, den Monsterpark.
Erste Begegnung
Der Eingang ist unscheinbar. Ein unscheinbarer Waldweg, ein altes Tor, dahinter Stille. Dann tauchen die Figuren auf. Riesenhafte Steinskulpturen, grotesk, bizarr, fast wie aus einem Alptraum entsprungen. Ein Riese, der aus einem Felsen bricht. Ein Drache, dessen Maul sich bedrohlich öffnet. Und überall das Gefühl: Man ist in eine andere Welt getreten.
Ich erinnere mich, wie ich stehenblieb und tief Luft holte. Manchmal muss man einfach lachen oder den Mund offen lassen – beides gleichzeitig.
Geschichte hinter dem Wahnsinn
Der Park wurde im 16. Jahrhundert von Prinz Pier Francesco Orsini, auch genannt „Vicino Orsini“, erschaffen. Eigentlich wollte er damit keine Angst erzeugen, sondern die Besucher zum Nachdenken bringen. Jede Skulptur ist voller Symbolik, oft rätselhaft, manchmal poetisch, manchmal grotesk.
Manche Skulpturen sind in Form von Tieren, andere wie Menschen mit verzerrten Gesichtern. Es gibt kaum Beschriftungen – man muss selbst interpretieren. Ich fand das faszinierend. Manchmal wirkte es wie eine Metapher für das Leben: bizarr, unvorhersehbar, manchmal bedrohlich, manchmal humorvoll.
Persönlicher Moment
Ich habe mich mitten im Park auf einen Stein gesetzt, den Blick auf einen schiefen Elefanten gerichtet. Kein Mensch weit und breit. Nur ich, die Figuren und das Rascheln der Blätter im Wind. Ein Gefühl von Zeitlosigkeit.
Irgendwann dachte ich: „Vielleicht sind wir selbst die Monster in dieser Geschichte.“ Albern, ich weiß. Aber der Park zwingt einen, über alles Mögliche nachzudenken.
Wenn die Dämmerung kommt
Abends, wenn die Sonne tiefer steht, verändern die Schatten alles. Die Skulpturen wirken lebendig, plötzlich viel größer, bedrohlicher. Ich habe mich ein paar Mal umgedreht, fast erwartet, dass sie sich bewegen. Ein bisschen unheimlich, aber genau das macht den Charme aus.
FAQ – Parco dei Mostri / Bomarzo
Wo liegt der Park?
In Bomarzo, Latium, etwa 90 km nördlich von Rom.
Wann wurde der Park angelegt?
Im 16. Jahrhundert, von Prinz Pier Francesco Orsini.
Warum „Monsterpark“?
Die Skulpturen wirken grotesk und bizarr – sie stellen Menschen, Tiere und Fabelwesen dar.
Kann man den Park das ganze Jahr über besuchen?
Ja, der Park ist saisonal geöffnet, meist von Frühling bis Herbst. Wintermonate oft geschlossen.
Wie lange dauert ein Besuch?
1 bis 2 Stunden, je nachdem, wie genau man die Figuren betrachtet.
Gibt es Führungen?
Ja, Führungen sind möglich und sehr empfehlenswert, um die Symbolik hinter den Skulpturen zu verstehen.
Ist der Park für Kinder geeignet?
Ja, aber manche Figuren könnten kleinere Kinder erschrecken.
Labels:
Bomarzo, Monsterpark, Latium, Parco dei Mostri, mysteriöse Orte, Skulpturenpark, Reisetagebuch
Meta-Beschreibung:
Der Monsterpark von Bomarzo in Latium ist voller grotesker Skulpturen und rätselhafter Gestalten. Ein surrealer Ort, der Besucher in eine andere Welt eintauchen lässt – geheimnisvoll, skurril, faszinierend.
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