Posts

Es werden Posts vom September, 2025 angezeigt.

Claudia Cardinale – Ikone des europäischen Kinos

  Claudia Cardinale – Ikone des europäischen Kinos Claudia Cardinale. Der Name klingt wie ein Versprechen. Italienisches Kino, große Gefühle, aber auch ein Hauch von Widersprüchlichkeit. Sie gilt als eine der prägenden Schauspielerinnen der 1960er und 70er Jahre, international bekannt und trotzdem immer ein wenig geheimnisvoll. Wer sich mit Filmgeschichte beschäftigt, kommt an ihr nicht vorbei. Frühe Jahre: Von Tunis nach Rom Claudia Cardinale wurde am 15. April 1938 in Tunis geboren. Damals war Tunesien französisches Protektorat, ihre Familie gehörte zur italienischen Minderheit. Ihre Kindheit war geprägt von mehreren Sprachen: zu Hause Italienisch, in der Schule Französisch und in der Öffentlichkeit Arabisch. Später erzählte sie oft, dass sie sich als Kind zwischen den Kulturen bewegte, ohne je so ganz irgendwo dazuzugehören. Eine Kuriosität: Eigentlich wollte sie nie Schauspielerin werden. Cardinale plante ursprünglich, Lehrerin zu werden. Ihr Eintritt ins Filmgeschäft war fast ...

Fischerei auf Sardinien und auf Sizilien – ähnlich und doch verschieden

Fischerei auf Sardinien und auf Sizilien – ähnlich und doch verschieden Italien hat zwei Inseln, die man schnell in einen Topf wirft: Sardinien und Sizilien. Beide vom Meer umgeben, beide seit Jahrhunderten geprägt von Fischfang. Klingt nach Gleichklang. Aber wenn man genauer hinschaut, sieht man Unterschiede – in den Traditionen, in den Fangmethoden, sogar in der Mentalität. Sardinien – zwischen Tradition und Ruhe Auf Sardinien geht es beim Fischfang oft etwas bedächtiger zu . Viele Küstendörfer leben noch stark von kleinen Familienbetrieben, die mit kleinen Booten rausfahren. Die typischen „tonnare“ (Thunfischfallen) haben hier eine Geschichte, auch wenn sie heute kaum noch genutzt werden. Viel stärker prägen Sardinien Fangmethoden, die auf Nachhaltigkeit setzen: Netze in den Lagunen, Angeln, kleinere Reusen. Fische wie Meerbrassen, Goldmakrelen oder Tintenfische landen regelmäßig auf den Märkten. Wer schon einmal früh morgens in Cagliari oder Alghero am Hafen war, kennt das Bi...

Die Val d'Orcia: Italiens malerisches Paradies zwischen Kunst und Natur

 Die Val d'Orcia: Italiens malerisches Paradies zwischen Kunst und Natur Inmitten der sanften Hügel der Toskana erstreckt sich die Val d'Orcia, eine Region, die seit Jahrhunderten nicht nur Kunstliebhaber und Fotografen verzaubert, sondern auch ein Paradies für Naturliebhaber und Geschichtenerzähler darstellt. Hier, wo sich Geschichte, Kultur und Natur zu einem unvergesslichen Panorama vereinen, offenbart sich eine der beeindruckendsten Landschaften Italiens. Die Seele der Toskana Die Val d'Orcia liegt im Herzen der Toskana, im Süden der Provinz Siena, und wird als eine der schönsten und harmonischsten Landschaften Europas gefeiert. Diese sanften Hügel, die von Zypressen gesäumt und von weiten, goldenen Weizenfeldern bedeckt sind, scheinen wie aus einem Renaissance-Gemälde entsprungen. Nicht zufällig, denn seit 2004 gehört die Region zum UNESCO-Weltkulturerbe, als ein herausragendes Beispiel für die perfekte Synthese aus Natur und Kultur. In der Val d'Orcia vereinen sic...

Neapel: Fontanelle Friedhof und die „Pezzentelle“ Schädel

Neapel: Fontanelle Friedhof und die „Pezzentelle“ Schädel Wer an Neapel denkt, hat meist Pizza, Vesuv und chaotische Gassen im Kopf. Aber unter der Stadt, zwischen den dunklen Gängen und dem muffigen Duft von feuchtem Stein, liegt ein Ort, der so seltsam wie faszinierend ist: der Cimitero delle Fontanelle. Ein Friedhof, der alles andere als gewöhnlich ist. Hier stapeln sich Schädel und Knochen – nicht in einem makabren Horrorfilm-Setting, sondern als Teil eines jahrhundertealten Volkskults, der bis heute lebt: der Kult der „Pezzentelle“. Der Fontanelle-Friedhof: ein Überblick Der Fontanelle-Friedhof befindet sich im Stadtteil Materdei, etwa fünf Kilometer nördlich des historischen Zentrums von Neapel. Entstanden ist er im 16. Jahrhundert, als eine Pestepidemie die Stadt erschütterte. Über 20.000 Menschen sollen damals in Neapel gestorben sein – viele Opfer landeten hier, weil die bestehenden Friedhöfe die Masse nicht aufnehmen konnten. Später kamen weitere Opfer von Hungersnöten, C...

Neapel: Die wichtigsten Städte und Ortschaften rund um Neapel

Bild
Neapel: Die wichtigsten Städte und Ortschaften rund um Neapel Neapel selbst – laut Einwohnerstatistik knapp 950.000 Menschen – ist der pulsierende Kern Süditaliens. Hier treffen Geschichte, Chaos und Lebensfreude aufeinander. Ein Stadtbummel durch die Gassen der Altstadt kann sich anfühlen wie eine Reise durch die Jahrhunderte: Kirchen, Pizzerien, der Blick auf den Vesuv. Wer einmal hier war, vergisst den Geruch von frisch gebackenem Pizza-Teig wahrscheinlich nie. Doch rund um Neapel gibt es noch mehr zu entdecken. Wenn man vom Zentrum aus startet, lohnt es sich, die Umgebung in etwa vom Größten zum Kleineren zu erkunden. 1. Pozzuoli – rund 80.000 Einwohner Pozzuoli liegt etwa 15 Kilometer westlich von Neapel und ist Teil des sogenannten Phlegräischen Feldes. Vulkankrater, Thermalquellen und römische Ruinen – hier lässt sich ein bisschen Geschichte und Natur auf einmal aufschnappen. Besonders sehenswert: der Amphitheater-Komplex und die Aussicht auf den Golf von Pozzuoli. 2. Caste...

Sizilien: die wichtigsten Städte und Ortschaften

Sizilien: die wichtigsten Städte und Ortschaften Sizilien ist groß, vielfältig und manchmal ein bisschen chaotisch. Von Metropolen, die fast rund um die Uhr summen, bis zu stilleren Orten, in denen man eher das Gefühl hat, die Zeit sei stehen geblieben. Schauen wir uns die wichtigsten Städte und Ortschaften an – der Reihe nach, von groß nach klein. Palermo – Herzschlag und Widerspruch Mit knapp 640.000 Einwohnern ist Palermo die größte Stadt Siziliens und eine der bevölkerungsreichsten in ganz Italien. Trubel auf den Märkten, enge Straßen voller Motorroller, imposante Kirchenfassaden direkt neben morbiden Palazzi – das ist Palermo. Wer hier durch die Altstadt läuft, bekommt eine Mischung aus arabischen, normannischen und barocken Einflüssen serviert, manchmal alles im Abstand von hundert Metern. Schlagwörter: Hauptstadt, Kultur, Streetfood Catania – Schwarz, laut, lebendig Rund 300.000 Menschen leben hier, am Fuß des Ätna. Catania hat dieses raue, energiegeladene Flair. Die ...

Ligurien: die wichtigsten Städte und Ortschaften

Ligurien: die wichtigsten Städte und Ortschaften Genua – die große Hafenstadt Rund 560.000 Einwohner . Genua ist das Herz Liguriens und gleichzeitig das Tor zum Mittelmeer. Der alte Hafen mit Aquarium und moderner Architektur, daneben die engen Caruggi -Gassen in der Altstadt. Ein bisschen rau, manchmal chaotisch, aber immer lebendig. Wer italienisches Stadtleben in komprimierter Form sehen will, landet hier. Schlagwörter: Hafenstadt, Altstadt, Kultur La Spezia – mehr als nur Durchgangsstation Etwa 93.000 Menschen leben hier. Viele kennen La Spezia nur, weil sie zur Cinque Terre wollen. Dabei hat die Stadt selbst einen langen Militärhafen, ein hübsches Zentrum mit Jugendstilfassaden und einen Park, in dem ältere Herren Schach spielen. Überschaubar, aber mit Charme. Schlagwörter: Küste, Cinque Terre, Hafen Savona – zwischen Strand und Industrie Mit knapp 60.000 Einwohnern ist Savona die drittgrößte Stadt Liguriens. Sie wirkt auf den ersten Blick etwas funktional – große H...

Die wichtigsten Städte in Norditalien

Die wichtigsten Städte in Norditalien Norditalien ist eine Region voller Gegensätze. Wirtschaftszentren mit glänzenden Glasfassaden stehen nur ein paar Zugstunden entfernt von Städten, die aussehen, als wären sie aus einer anderen Epoche. Man fährt durch die Po-Ebene, sieht im Hintergrund die Alpen oder den Apennin – und dazwischen: Metropolen, Handelsplätze, Universitätsstädte. Manche weltberühmt, andere unterschätzt. Mailand – die Stadt, die nie wirklich Pause macht Mailand ist Italiens Motor. Finanzplatz, Modehauptstadt, Design-Hotspot. Hier laufen Banker mit Espresso-Bechern durch die Straßen, und gleich um die Ecke probt eine Modelagentur für die Fashion Week. Aber Mailand hat auch seine andere Seite. Der Dom – imposant und filigran zugleich – ist nicht nur Fotokulisse, sondern Symbol für jahrhundertelange Baugeschichte. Gleich daneben: die Galleria Vittorio Emanuele II mit ihren Mosaikböden. Wer sich Zeit nimmt, entdeckt Viertel wie die Navigli mit ihren Kanälen, Bars und S...

E-Auto laden in Italien – Praxis, Technik und Tipps

E-Auto laden in Italien – Praxis, Technik und Tipps Hinweis: Dies ist kein offizieller Leitfaden, sondern ein Erfahrungs- und Technikbericht. Ladeinfrastruktur verändert sich ständig. Vor der Reise bitte aktuelle Apps oder Karten prüfen. Überblick – Laden in Italien Italien hat in den letzten Jahren stark investiert. Entlang der großen Autobahnen gibt es ein dichtes Netz an Schnellladern, vor allem von Enel X (JuicePass) , Be Charge (Plenitude+Be Charge) , Ionity und Tesla . In Städten wie Mailand, Rom oder Florenz ist die Abdeckung ordentlich, in kleineren Orten und ländlichen Gegenden kann es dagegen etwas löchrig sein. Kurz gesagt: Wer die Route vorher checkt, fährt entspannt. Spontan drauflos kann funktionieren – oder auch mal nerven. Alltag – so läuft das Laden Städte: Viele AC-Ladepunkte, teils mit Parkgebühren gekoppelt. DC-Schnelllader in Einkaufszentren oder an Ausfallstraßen. Autobahnen: Gut ausgebaut mit High-Power-Chargern. Tesla und Ionity sind die zuverlä...

Giorgio Armani – Ein Leben zwischen Stoff, Schnitt und Stil

Giorgio Armani Blog Giorgio Armani – Ein Leben zwischen Stoff, Schnitt und Stil Am 11. Juli 1934 kam Giorgio Armani in Piacenza zur Welt. Am 4. September 2025 schloss er in Mailand die Augen für immer. Zwischen diesen beiden Daten liegt ein Lebenswerk, das die Modewelt geprägt hat wie nur wenige andere. Armani war kein schriller Revolutionär. Er war ein Architekt des Understatements. Ein Mann, der mit reduzierter Eleganz ganze Generationen geprägt hat. Der Mann hinter dem Label Armani selbst sprach oft davon, dass Kleidung eine Art Sprache sei. Eine Sprache, die nicht schreien müsse. Genau das spiegelte sich in seinen Entwürfen wider: klare Linien, neutrale Farben, nichts Überladenes. Der berühmte „unstrukturierte Anzug“ der 1980er Jahre – weich, fließend, frei – veränderte die Businesswelt. Plötzlich war Macht nicht mehr gleichbedeutend mit steifen Schultern und harten Kanten. „Eleganz heißt nicht, ins Auge zu fallen, sondern im Gedächtnis zu bleiben.“ – dieser Satz stammt von Armani ...