Was ist ein Konklave? – Auf der Suche nach dem neuen Papst

Was ist ein Konklave? – Auf der Suche nach dem neuen Papst

Ich muss zugeben: Als ich das Wort „Konklave“ zum ersten Mal gehört habe, dachte ich, das wäre irgendetwas aus Harry Potter. Doch es ist viel realer – und sehr spannend! Das Konklave ist der Prozess, bei dem ein neuer Papst gewählt wird. Und nach dem Tod von Papst Franziskus richtet sich der Blick der Welt erneut auf dieses mysteriöse Ritual, das tief in der Geschichte der katholischen Kirche verwurzelt ist.

Woher kommt das Wort „Konklave“?

Das Wort Konklave stammt aus dem Lateinischen: „cum clave“ bedeutet „mit Schlüssel“. Gemeint ist, dass die Kardinäle, die den Papst wählen, hinter verschlossenen Türen eingeschlossen werden – buchstäblich eingesperrt, bis sie sich auf einen neuen Papst geeinigt haben. Heute passiert das im Apostolischen Palast im Vatikan, genauer gesagt in der Sixtinischen Kapelle.

Wie läuft ein Konklave genau ab?

Stell dir vor: Rund 120 Kardinäle aus aller Welt versammeln sich in Rom. Alle müssen unter 80 Jahre alt sein, um teilnehmen zu dürfen. Bevor sie in die Sixtinische Kapelle einziehen, sprechen sie einen Eid: Sie versprechen, alles geheim zu halten. Keine Handys, keine Presse, keine Gespräche mit der Außenwelt – völlige Abschottung!

Dann beginnt die Wahl. Es gibt bis zu vier Wahlgänge am Tag. Jeder Kardinal schreibt den Namen seines Favoriten auf einen Zettel und legt ihn in eine spezielle Urne. Um Papst zu werden, braucht man eine Zweidrittelmehrheit. Wenn niemand diese erreicht, wird weiter abgestimmt – manchmal tagelang.

Schwarzer Rauch, weißer Rauch

Ein Zeichen, das fast jeder kennt, ist der Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle. Schwarzer Rauch heißt: Kein Ergebnis. Weißer Rauch bedeutet: Habemus Papam! – Wir haben einen Papst!

Muss der Papst ein Bischof sein?

Kurze Antwort: Nein – aber fast immer ist er es. Theoretisch könnte jeder getaufte, männliche Katholik zum Papst gewählt werden. In der Praxis wird aber immer ein Kardinal gewählt. Falls jemand gewählt würde, der noch kein Bischof ist, müsste er vorher zum Bischof geweiht werden – das ist Pflicht.

Kann man die Wahl ablehnen?

Ja, und das ist tatsächlich auch schon passiert! Es kommt selten vor, aber der Gewählte kann sagen: „Nein, danke.“ Wenn er jedoch zustimmt, ist die Entscheidung sofort wirksam – er ist dann der neue Papst.

Historische Konklaven – von kurz bis ewig lang

Das kürzeste Konklave dauerte nur ein paar Stunden! Das war 1503, als Pius III. gewählt wurde. Das längste Konklave? Das fand 1268–1271 in Viterbo statt und dauerte fast drei Jahre! Die Kardinäle konnten sich einfach nicht einigen. Am Ende sperrte der Stadtrat von Viterbo sie ein und nahm sogar das Dach ab, damit sie schneller zu einer Entscheidung kamen.

Kurze Geschichte des Konklaves

Das erste offizielle Konklave im heutigen Sinne gab es 1274, nachdem Papst Gregor X. klare Regeln für die Papstwahl aufgestellt hatte. Der Grund? Das erwähnte endlose Konklave in Viterbo. Seitdem gibt es strikte Vorschriften – heute sind sie in der Apostolischen Konstitution „Universi Dominici Gregis“ geregelt.

Anekdoten aus der Papstwahl

Ein beliebter Spruch lautet: „Wer als Papst ins Konklave einzieht, kommt als Kardinal wieder heraus.“ Damit ist gemeint, dass die großen Favoriten oft scheitern – und am Ende jemand gewählt wird, den kaum jemand auf dem Zettel hatte. So war es auch 1978 mit Karol Wojtyła (Johannes Paul II.) – ein Außenseiter aus Polen!

Konklave 2025: Wer wird der neue Papst?

Nach dem Tod von Papst Franziskus richten sich die Augen nun wieder auf Rom. Viele Namen kursieren: Kardinal Matteo Zuppi aus Italien, Kardinal Luis Antonio Tagle von den Philippinen, oder vielleicht ein Afrikaner wie Kardinal Peter Turkson? Niemand weiß es sicher – und genau das macht das Konklave so faszinierend.

Spannend ist auch die Frage, in welche Richtung die Kirche unter dem neuen Papst gehen wird: Wird sie konservativer oder noch weltoffener? Wird der nächste Papst wieder aus Europa kommen oder aus dem globalen Süden?

Kann es ein Konklave ohne Konklave geben?

Nicht wirklich. Ein Papst muss gewählt werden – und das geht nur durch die Versammlung der wahlberechtigten Kardinäle. Theoretisch könnte man in der Zukunft über neue Formen der Wahl nachdenken, aber aktuell ist das Konklave fest im Kirchenrecht verankert.


Fazit: Das Konklave ist ein uraltes, geheimnisvolles Ritual – und gleichzeitig hochmodern, was Organisation und Sicherheit betrifft. Ich persönlich finde es faszinierend, wie viel Geschichte, Tradition und Spannung in einem einzigen Raum zusammenkommen. Wenn bald weißer Rauch aufsteigt, beginnt eine neue Ära für über eine Milliarde Katholiken weltweit – und auch für alle, die einfach nur neugierig sind, wer der nächste Mann in Weiß wird.



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